Freitag, 12. Februar 2016

Rezension ♥ Infernale



Titel: Infernale
Autor: Sophie Jordan
Verlag: Loewe (Februar 2016)
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 394
Preis: ca. 18€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: Band 1 von ?
1. Infernale
2. Rhapsodie in Schwarz (Juli '16)

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Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?

Als ich plötzlich dieses Buch in meinem Briefkasten fand war ich sofort begeistert. Das Cover finde ich einfach wunderschön, es strahlt etwas mystisches aus und wirkt dennoch keinesfalls überladen oder zu aufgeregt. Außerdem passt es mehr als perfekt zur Geschichte und auch wenn ich Cover mit Gesichtern eigentlich nicht viel abgewinnen kann, hat es mir dieses Cover doch angetan. Und auch der Klappentext hat mich direkt umgehauen, denn die Geschichte klingt total interessant und spannend. So kam es, dass ich auch direkt angefangen habe zu lesen und mich das Buch sozusagen aus einer Leseflaute befreien konnte. Davy war mir auf Anhieb sympathisch, obwohl sie mir manchmal ein wenig zu sehr das Klischee des perfekten Mädchens verkörperte, für das sich mit einem Mal alles ändert. Trotzdem mochte ich sie gerne - mehr als Sean, der mir durchgängig unsympathisch war. Mit ihm konnte ich mich einfach nicht anfreunden, er war ein typischer mysteriöser Typ, wie man ihn aus anderen Büchern kennt und seine Taten konnte ich oftmals nur schwer nachvollziehen. Das fiel mir auch bei den restlichen vorkommenden Charakteren auf - sie waren nur schwach ausgearbeitet und hatten wenig Tiefe. Dennoch waren sie für mich nicht störend und mir reichten die Beschreibungen, um mich in die Geschichte hineinversetzen zu können. Die Handlung an sich hielt keine großen unerwarteten Höhepunkte bereit, aber erstaunlicherweise störte mich das überhaupt nicht. Trotz der verhältnismäßig wenigen Ereignisse im ersten Band von Sophie Jordans neuer Reihe mochte ich den diesen Auftakt unglaublich gerne. Einfach weil mir beim Lesen nie langweilig wurde und die Seiten nur so dahin flogen. Ich war gefesselt von Davys Geschichte und konnte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Der Schreibstil war fesselnd und nicht zu komplex, was ich als mehr als angemessen empfand. Er trug meiner Meinung nach auch sehr zum Gesamtbild bei, denn er glich für mich ein wenig die fehlenden Handlungsaspekte aus. Die Grundidee, die hinter alldem steckt hat mich direkt begeistert, denn so etwas ähnliches hatte ich davor noch kein einziges Mal in einem anderen Buch entdecken können und das will bei einer Dystopie für junge Erwachsene schon etwas heißen. Das Ende ließ mich mit unzähligen offenen Fragen zurück, die neugierig auf den nächsten Teil von Davys Geschichte machen, auf den ich mich bereits jetzt schon wie verrückt freue. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und mehr über die Welt bzw. die Gesellschaft in der das Ganze spielt erfahren. Im Großen und Ganzen hat mich das Buch zwar nicht restlos begeistern können, aber ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und fand die Idee dahinter einfach nur genial. Wer einmal eine besondere Dystopie lesen möchte und kein Problem mit etwas reduzierter Handlung hat, ist hier bestimmt an der richtigen Adresse, denn langweilig und einfallslos ist dieses Buch ganz und gar nicht. An die Charaktere habe ich im nächsten Teil definitiv noch etwas höhere Erwartungen, aber alles in allem habe ich "Infernale" wirklich verschlungen und kann es euch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.



4 von 5 Punkten



Vielen herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!